
US-Bitcoin-ETFs verzeichnen acht Tage in Folge Zuflüsse trotz der Spannungen im Nahen Osten
Der jüngste Anstieg der Spannungen im Nahen Osten, insbesondere zwischen Israel und Iran, hat die globalen Märkte zunächst erschüttert und bei Investoren für Unsicherheit gesorgt. Interessanterweise zogen die US-amerikanischen Spot-Bitcoin-ETFs jedoch zum achten Tag in Folge weiterhin Kapital an. Dieser kontinuierliche Zufluss zeigt, dass institutionelle Anleger Bitcoin als ein starkes und verlässliches Asset ansehen – selbst in Zeiten steigender geopolitischer Risiken.
ETF-Zuflüsse signalisieren institutionelles Vertrauen
Am 18. Juni verzeichneten Spot-Bitcoin-ETFs Zuflüsse in Höhe von 388,3 Millionen US-Dollar und setzten damit ihre acht Tage andauernde Serie frischer Investitionen fort. BlackRocks IBIT und Fidelitys FBTC führten die Liste mit 278,9 Millionen bzw. 104,4 Millionen US-Dollar an, so Farside Investors. Diese Nachfrage hielt den Bitcoin-Kurs trotz anfänglicher Marktbedenken wegen der Unruhen im Nahen Osten stabil zwischen 104.000 und 105.000 US-Dollar.
Der Bitcoin-Kurs reagiert bei geopolitischen Unruhen meist mit einem anfänglichen Rückgang aufgrund von Risikoaversion, gefolgt von einer Stabilisierung, sobald sich der Markt anpasst. Santiment, ein Krypto-Analyseunternehmen, hob hervor, dass Bitcoins Reaktion auf die Israel-Iran-Spannungen der Performance während der russisch-ukrainischen Invasion 2022 und dem Israel-Palästina-Konflikt im Oktober 2023 ähnelt – beide Male gab es einen etwa 7 %igen Rückgang, gefolgt von einer Erholung. Diese Muster bestätigen Bitcoins Status als „digitales Gold“, das zur Diversifikation im Portfolio bevorzugt wird, anstatt in Panik verkauft zu werden.
Unterschiedliche Aktivitäten bei Bitcoin-ETFs
Während viele Spot-Bitcoin-ETFs starke Zuflüsse verzeichneten, war der Trend nicht bei allen Produkten einheitlich. Am 18. Juni verzeichnete Grayscales Bitcoin Trust ETF (GBTC) Abflüsse von 16,4 Millionen US-Dollar, zusätzlich wurden weitere 10,1 Millionen US-Dollar aus der Mini Trust-Version abgezogen. ETFs von ARK Invest, Invesco, Franklin Templeton, Valkyrie, VanEck und WisdomTree zeigten an diesem Tag kaum nennenswerte Zuflüsse.
Diese Aufteilung hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass Anleger bei ihren Entscheidungen wählerischer werden. Faktoren wie Gebühren, ob es sich um einen Trust oder einen ETF handelt, und die Vertrauenswürdigkeit der Marke beeinflussen maßgeblich, wohin das Kapital fließt. Grayscales Produkte sind tendenziell gebührenintensiver und preislich weniger wettbewerbsfähig als neuere ETFs wie IBIT und FBTC, weshalb Anleger eher zu günstigeren Optionen tendieren. Das zeigt, dass der Bitcoin-ETF-Markt reift und Anleger heute mehr Wert auf Liquidität, Transparenz und Gesamtkosten legen, nicht nur darauf, überhaupt Exposition zu bekommen.
Aktuelle Trends bei Krypto-ETFs
Der Zufluss beschränkt sich nicht nur auf Bitcoin. US-Spot-Ether-ETFs haben nach einer kurzen Pause eine stetige Erholung gezeigt und verzeichnen drei Tage in Folge Zuflüsse. BlackRocks iShares Ethereum Trust (ETHA) zieht weiterhin kontinuierlich Kapital an, unterstützt durch jüngste regulatorische Klarstellungen der Crypto Task Force der SEC. Indem die SEC Staking auf Protokollebene von Wertpapiergeschäften trennt, hat sie den Weg für Ethereum-ETFs mit Staking-Funktionalität geöffnet – ein Merkmal, das die institutionelle Akzeptanz weiter fördern könnte.
Seit Mitte April haben Bitcoin-ETFs über 11 Milliarden US-Dollar eingesammelt und die Gesamtvermögenswerte auf über 46 Milliarden US-Dollar angehoben. Das zeigt, dass große Investoren Kryptowährungs-ETFs als verlässlichen Weg sehen, um in digitale Assets zu investieren. Sie bevorzugen ETFs gegenüber dem direkten Handel mit Kryptowährungen, da ETFs mehr Regulierung, Transparenz und Liquidität bieten – alles Faktoren, die in unvorhersehbaren Zeiten wichtig sind.
Ausblick trotz geopolitischer Spannungen
Trotz der steigenden Spannungen im Nahen Osten erhalten US-Bitcoin-ETFs weiterhin stabile Investitionen. Das bedeutet, dass institutionelle Anleger Kryptowährungen mittlerweile anders wahrnehmen. Statt in Panik zu verfallen, betrachten sie Bitcoin-ETFs als strategisches Instrument zum Schutz vor kurzfristigen geopolitischen Risiken. Während einige ETFs Herausforderungen gegenüberstehen, wächst der Gesamtmarkt weiter und unterstreicht Bitcoins wichtige Rolle in diversifizierten Portfolios. Dies zeigt, dass digitale Assets zunehmend Teil normaler Investmentstrategien werden und auch in unsicheren Zeiten Bestand haben.
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