
Der Verfall von Bitcoin- und Ethereum-Optionen im Wert von 4,1 Milliarden US-Dollar erhöht das Risiko für Marktvolatilität
Ein bedeutendes Ereignis findet heute auf dem Kryptomarkt statt: Über 4,1 Milliarden US-Dollar an Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) Optionskontrakten laufen heute aus. Dieses große Verfallsdatum könnte die kurzfristige Volatilität nach den jüngsten Rückgängen bei beiden Coins erhöhen. Trader beobachten die Entwicklung genau und erwarten Kursbewegungen, die die nahe Zukunft prägen könnten.
Das Ausmaß und die Bedeutung des heutigen Verfalls
Der heutige Verfall betrifft rund 3,5 Milliarden US-Dollar an Bitcoin-Optionen und 565 Millionen US-Dollar an Ethereum-Optionen. Fast 34.000 Bitcoin-Kontrakte und über 224.000 Ethereum-Kontrakte sind zum Verfall angesetzt. Die Anzahl der Bitcoin-Kontrakte ist im Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen, während die der Ethereum-Kontrakte etwas zurückging.
Ein wichtiger Begriff beim Blick auf Optionsverfälle ist der sogenannte „Maximum Pain“-Preis – der Strike-Preis, bei dem die meisten Optionen wertlos verfallen und Trader am meisten verlieren. Für Bitcoin liegt dieser Wert bei etwa 105.000 US-Dollar, für Ethereum näher bei 2.600 US-Dollar.
Ein weiterer hilfreicher Indikator ist das Put-zu-Call-Verhältnis. Es vergleicht, wie viele bearish Puts im Vergleich zu bullischen Calls existieren und gibt so einen Eindruck von der Markstimmung. Bei Bitcoin liegt das Verhältnis genau bei 1,00, was bedeutet, dass die Trader zwischen Hoffnung und Vorsicht gespalten sind. Ethereum zeigt sich optimistischer mit einem Verhältnis von 0,69, was auf mehr Wetten auf steigende Kurse hinweist.
Diese Zahlen deuten auf einen Markt hin, der mit Unsicherheit kämpft. Keiner der beiden Coins zeigt aktuell einen klaren Trend, was meist bedeutet, dass sich der Markt beruhigt oder sich auf eine größere Bewegung vorbereitet. Trader scheinen vorsichtig zu agieren und halten ihre Positionen, bis sich klarere Signale zeigen.
Optionsverfall könnte die Kursvolatilität erhöhen
Beim Verfall von Optionen konkurrieren Bullen und Bären oft um die Vorherrschaft. Das ausgeglichene Put-zu-Call-Verhältnis bei Bitcoin weist darauf hin, dass Trader ihre Positionen absichern oder mit seitwärts gerichteten Kursbewegungen rechnen. Der Preis bleibt stabil, gestützt durch institutionelles Interesse und vorsichtigen Sentiment angesichts geopolitischer Unsicherheiten. Ethereum zeigt hingegen eine bullischere Haltung, was Vertrauen in einen Ausbruch nach oben signalisiert, obwohl der Kurs leicht unter dem Maximum-Pain-Preis handelt.
Historische Daten zeigen, dass sich die Kurse oft Richtung Maximum-Pain-Preis bewegen, je näher der Verfall rückt, was zu spürbaren Kursschwankungen führt. Das liegt daran, dass Market Maker ihre Positionen um diese Punkte herum anpassen, was temporäre, manchmal starke Kursbewegungen verursachen kann.
Ethereum, aktuell bei etwa 2.541 US-Dollar gehandelt und knapp unter dem Maximum-Pain-Level von 2.600 US-Dollar, folgt diesem Trend. Die Dominanz der bullischen Calls zeigt, dass Trader mit steigenden Kursen rechnen. Bitcoins nahezu ausgeglichenes Put- und Call-Interesse deutet auf einen Markt hin, der stabil bleiben oder moderate Schwankungen erleben könnte. Die nächsten Stunden werden zeigen, welche Seite die Oberhand gewinnt.
Einfluss des übergeordneten Marktumfelds
Über die Zahlen hinaus beeinflussen externe Faktoren die Marktsentiments. Jerome Powells jüngste Äußerungen haben die Trader etwas vorsichtiger gemacht. Daten von Greeks.live zeigen, dass Händler von Krypto-Derivaten sich auf kurzfristige Rückgänge einstellen, aber weiterhin optimistisch für das letzte Quartal des Jahres sind. Diese Mischung aus Vorsicht und Zuversicht ist derzeit typisch, da Anleger einige Turbulenzen erwarten, aber an künftige Gewinne glauben.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die aktuelle Marktstimmung sind geopolitische Spannungen, insbesondere die wachsende Sorge um eine mögliche US-Beteiligung im Nahen Osten. Trader reagieren darauf, indem sie Put-Optionen als Absicherung gegen unerwartete Kursrückgänge kaufen. Diese vorsichtige Strategie zeigt eine erhöhte Risikoaversion in einem angespannten globalen Umfeld.
Zusammen führen diese Faktoren trotz des ausgeglichenen technischen Bildes aus den Optionskennzahlen zu einem vorsichtigen, leicht negativen Grundton. Das Zusammenspiel makroökonomischer Belastungen und politischer Risiken erhöht die Wahrscheinlichkeit kurzfristiger Kursschwankungen rund um den heutigen Verfall.
Was kommt nach dem Verfall?
Der heutige Optionsverfall von 4,1 Milliarden US-Dollar für Bitcoin und Ethereum deutet auf eine kurzfristig erhöhte Marktvolatilität hin. Angesichts gemischter Signale von beiden Assets sollten Trader auf Kursausschläge vorbereitet sein, wenn der Markt auf diesen großen Verfall reagiert.
Hinzu kommen geopolitische Konflikte und die Einschätzung der US-Notenbank, die die Stimmung weiterhin belasten und für Unsicherheit sorgen. Dennoch zeigen historische Muster, dass sich Märkte nach solchen Ereignissen meist schnell wieder stabilisieren und die nächste Phase der Kryptomarktaktivität einläuten.
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