Altcoin-Season verlangsamt sich durch den Israel-Iran-Konflikt

Der Altcoin-Markt, der zu Beginn dieses Jahres ein stetiges Wachstum verzeichnete, zeigt nun Anzeichen eines nachlassenden Schwungs. Verstärkte geopolitische Spannungen, insbesondere der Konflikt zwischen Israel und Iran, belasten die globalen Märkte – und auch der Kryptobereich bleibt davon nicht verschont. Während Bitcoin (BTC) weiterhin über der Marke von 100.000 $ notiert, beginnen Altcoins, die in der Regel empfindlicher auf externe Einflüsse reagieren, an Boden zu verlieren.

Anleger setzen angesichts globaler Spannungen verstärkt auf Bitcoin

Die geopolitische Instabilität im Nahen Osten sorgt für eine Flucht in sichere Anlagen auf den Kryptomärkten. Seit Israel am 13. Juni seine Militäroperationen gegen Iran ausgeweitet hat, verlagern Investoren zunehmend ihre Mittel in Bitcoin, wodurch dessen Dominanz auf fast 65 % gestiegen ist.

Dieser Wandel unterstreicht Bitcoins wachsende Rolle als vermeintlicher sicherer Hafen. Marktteilnehmer behandeln BTC zunehmend wie digitales Gold, insbesondere in Konfliktzeiten, was zu erheblichen Kapitalabflüssen aus Altcoins und einer steigenden Nachfrage nach Stablecoins führt.

Besonders Altcoins außerhalb der Top 10 sind stark betroffen. Selbst Ethereum bleibt nicht verschont: Das schwächelnde ETH/BTC-Verhältnis zeigt die relative Stärke von Bitcoin in diesem Zyklus.

Wahrgenommene Stabilität treibt Kapital in Richtung Bitcoin

In früheren Marktzyklen galt Bitcoin oft als Einstiegspunkt für Krypto-Anleger, weniger als langfristiges Ziel. Diese Wahrnehmung wandelt sich jedoch. Agne Linge, Head of Growth bei WeFi, erklärt gegenüber BeInCrypto, dass globale Instabilität Anleger zu sogenannten sicheren Häfen drängt. „Früher waren das Gold und Staatsanleihen,“ so Linge. „Heute gehört Bitcoin eindeutig dazu.“

Tatsächlich befindet sich die Bitcoin-Dominanz (BTC.D) seit Beginn des Konflikts auf einem stetigen Aufwärtstrend und erreichte am Sonntag mit 65,95 % kurzzeitig ein Mehrjahreshoch, bevor sie leicht zurückging.

Unterdessen setzt sich der Abwärtstrend der Marktkapitalisierung von Altcoins fort. Diese Entwicklungen spiegeln die Reaktion der Investoren auf übergeordnete makroökonomische Faktoren wider. Die aktuelle Risikoaversion, ausgelöst durch den Israel-Iran-Konflikt und die globale Unsicherheit, hat die kurzfristigen Erwartungen an Altcoins neu geformt.

Besonders auffällig ist die schwächere Performance von Ethereum im Vergleich zu Bitcoin. Da viele Altcoins vom Ethereum-Netzwerk abhängen, zieht ein Rückgang von ETH meist das gesamte Ökosystem mit nach unten. Das stagnierende ETH/BTC-Verhältnis unterstreicht, dass Kapital bislang nicht zu Altcoins zurückgekehrt ist.

Marktdaten zeigen: Altcoin-Season pausiert

Der Altcoin Season Index ist ein anerkanntes Maß zur Identifikation von Altcoin-Marktzyklen. Eine echte Altcoin-Season setzt voraus, dass mindestens 75 % der Top-50-Altcoins Bitcoin über einen rollierenden Zeitraum von 90 Tagen outperformen. Aktuell liegt dieser Wert bei nur 16 %.

Das deutet darauf hin, dass Altcoins derzeit hinter Bitcoin zurückbleiben, bedeutet aber nicht zwangsläufig einen dauerhaften Rückgang. Marktteilnehmer, die in naher Zukunft mit einer Altcoin-Rally rechnen, sollten ihre Erwartungen entsprechend anpassen. Bedeutende Kursanstiege bei kleineren Tokens sind wahrscheinlich erst wieder möglich, wenn die geopolitischen Unsicherheiten abnehmen oder sich das bullische Momentum von Bitcoin abschwächt.

Hinzu kommt das Thema Liquidität. In Phasen hoher Unsicherheit tendieren die Handelsvolumina außerhalb großer Assets dazu, zurückzugehen – genau das ist jetzt zu beobachten. Während Bitcoin und Stablecoins liquide bleiben, verzeichnen kleinere Tokens dünnere Orderbücher, was sowohl Kursrückgänge als auch kurzfristige Preissprünge beschleunigen kann. Kurz gesagt: Das Umfeld ist aktuell nicht darauf ausgelegt, eine Altcoin-Renaissance zu unterstützen.

Selbst positive Impulse wie Protokoll-Upgrades, unterstützende Regulierungen oder neue Produktlancierungen verpuffen derzeit weitgehend. Mit dem Fokus der Märkte auf makroökonomische Ereignisse geraten Altcoin-Themen zunehmend in den Hintergrund.

Ausblick für den Altcoin-Markt

Kryptomärkte bewegen sich naturgemäß in Zyklen, und die aktuelle, von Bitcoin dominierte Phase wird nicht ewig andauern. Eine Altcoin-Season entsteht jedoch nicht von selbst; sie benötigt das richtige Zusammenspiel aus Vertrauen, Liquidität und makroökonomischer Stabilität. Diese drei Faktoren fehlen momentan.

Solange die Spannungen zwischen Israel und Iran anhalten, wird Bitcoin wahrscheinlich der Anker des Marktes bleiben. Verschärfen sich die Konflikte, könnten Altcoins erneut Verluste erleiden. Andererseits könnte jede diplomatische Entspannung die Risikobereitschaft rasch ansteigen lassen und eine Rückkehr zu Altcoins auslösen.

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