Kryptomarkt im Rückgang: ETH -4,7 %, SOL -6 %, AVAX -7,5 %

Der Kryptomarkt startete holprig in die Woche. Bitcoin schoss am Sonntag kurzzeitig über 107.000 $, aber der Anstieg hielt nicht lange an. Die Kurse drehten schnell wieder nach unten, und auch viele große Altcoins wie Solana und Ethereum mussten Verluste hinnehmen.

Laut CoinGlass wurden allein in den letzten 24 Stunden über 650 Mio. $ liquidiert – ein deutliches Zeichen für die hohe Volatilität. Bitcoin fiel inzwischen wieder auf rund 103.000 $ und liegt damit 0,8 % im Tagesminus, während der Gesamtmarkt weiter unter Druck steht. Die gesamte Marktkapitalisierung sank um 1,75 % auf 3,25 Billionen $, obwohl das 24-Stunden-Handelsvolumen um 76 % auf 150 Mrd. $ anstieg.

Bitcoin-Rallye löst Gewinnmitnahmen bei Altcoins aus

Der Anstieg von Bitcoin über die Marke von 107.000 $ stellte einen wichtigen technischen Meilenstein dar, war für viele Trader jedoch auch ein Signal, Gewinne mitzunehmen. Besonders an Wochenenden mit geringerer Liquidität führen solche schnellen Kursanstiege oft zu raschen Korrekturen – genau das ist hier passiert.

Als Bitcoin zu fallen begann, breitete sich der Verkaufsdruck auf den gesamten Markt aus. Anleger reduzierten ihr Risiko – zunächst bei den volatilereren Altcoins. Das führte zu teils deutlichen Verlusten bei großen Tokens:

  • Avalanche (AVAX): -7,5 %
  • Solana (SOL): -6,1 %
  • Cardano (ADA): -5,6 %
  • Shiba Inu (SHIB): -5,5 %
  • Ethereum (ETH): -4,7 %
  • XRP (XRP): -4,0 %

Solche Rückgänge folgen einem bekannten Muster im Kryptomarkt: Rasche Bitcoin-Anstiege ziehen zwar Aufmerksamkeit auf sich, sind aber zugleich ein Warnsignal. Altcoins, insbesondere solche mit geringerer Liquidität und höherem Hebelrisiko, sind in solchen Phasen besonders anfällig für Verluste.

In einem marktpsychologisch getriebenen Umfeld spielen runde Kursmarken eine wichtige Rolle. Neue Allzeithochs können zwar neue Spekulationen anregen, führen aber ebenso häufig zu Gewinnmitnahmen – sowohl bei kurzfristigen als auch bei langfristigen Investoren.

Markt blickt auf Inflationsdaten und rückläufige ETF-Zuflüsse

Neben Kursbewegungen und Liquidationen sorgen makroökonomische Faktoren zunehmend für Unsicherheit. Im Fokus steht diese Woche der kommende US-Inflationsbericht, der Hinweise auf den nächsten Schritt der US-Notenbank geben dürfte. Trader agieren entsprechend zurückhaltend, da unklar ist, ob die Zinsen gesenkt, gehalten oder erhöht werden.

Hohe Inflation belastet in der Regel risikobehaftete Anlagen – dazu zählen auch Kryptowährungen. Zinserhöhungen oder deren Erwartung entziehen spekulativen Märkten Liquidität. Entsprechend agieren viele Marktteilnehmer derzeit vorsichtig und warten auf klarere Signale.

Hinzu kommt ein deutlicher Rückgang bei den Zuflüssen in Spot-Bitcoin-ETFs. Nach einem Zufluss von 334 Mio. $ am 9. Mai waren es am 12. Mai nur noch 5,10 Mio. $. Dieser Einbruch zeigt, dass institutionelle Investoren derzeit zögern – ein Faktor, der besonders schwer wiegt, da ein Großteil der jüngsten Bitcoin-Stärke auf frisches institutionelles Kapital zurückzuführen war. Bleibt dieses aus, fehlt es schnell an weiterem Aufwärtsschwung.

Sicherheitsvorfall bei Coinbase erschüttert Vertrauen

Zusätzlich wurde das Vertrauen in das Ökosystem durch eine bestätigte Sicherheitslücke bei Coinbase erschüttert. Laut Angaben konnte eine Gruppe Betrüger offenbar externe Kundenservice-Mitarbeiter bestechen und sich so Zugriff auf sensible Nutzerdaten verschaffen. Der geschätzte finanzielle Schaden könnte sich auf bis zu 400 Mio. $ belaufen.

Auch wenn dieser Vorfall die Kurse nicht direkt beeinflusst hat, verstärkte er die allgemeine Risikoaversion. In einem Markt, der ohnehin von makroökonomischer Unsicherheit und hohem Hebeleinsatz geprägt ist, kann jeder Vertrauensbruch – selbst isoliert – weitreichende Folgen haben. Dass ausgerechnet eine der am stärksten regulierten und öffentlich sichtbarsten Börsen in den USA betroffen ist, sorgt zusätzlich für Verunsicherung.

Der Vorfall entfacht zudem erneut Diskussionen rund um zentrale Plattformen und deren Abhängigkeit von Drittanbietern. Solche Risiken werden wohl auch künftig im Fokus von Regulierungsbehörden und institutionellen Marktteilnehmern stehen.

Wie geht es weiter?

Die letzten 48 Stunden haben eindrücklich gezeigt, wie schnell sich die Dynamik im Kryptomarkt drehen kann. Was als rekordverdächtiger Sonntag begann, endete in breiten Verlusten bei den meisten großen Tokens. Auch wenn das neue Allzeithoch von Bitcoin ein wichtiger technischer Meilenstein bleibt, blieb die erhoffte starke Anschlussrallye aus.

Stattdessen führten Gewinnmitnahmen, wirtschaftliche Unsicherheiten, nachlassende ETF-Zuflüsse und ein Sicherheitsvorfall zu deutlichen Rückgängen bei Altcoins. Der langfristige Ausblick hat sich dadurch jedoch kaum verändert: Das institutionelle Interesse ist nach wie vor vorhanden, wenn auch vorsichtiger, und die Infrastruktur des Marktes entwickelt sich weiter. Kurzfristig sollten Trader jedoch mit anhaltender Volatilität rechnen.

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